Wie vielseitig Katastrophenschutz sein kann, zeigte die Ausbildung für die Einsatzkräfte am vergangenen Freitag. Bei Stürmen wie Lothar und Kyrill litten nicht nur Städte und Dörfer stark, sondern auch ganze Wälder. Dabei ist nicht nur während einer solchen Katastrophe Leben gefährdet, sondern auch danach, wenn es heißt, die Sturmschäden zu beseitigen. Wenn Bäume mitsamt der Wurzel umfallen oder sich sehr stark zur Seite neigen und womöglich auch noch übereinander liegen, bilden eine besondere Gefahr für Forst, Feuerwehr und THW. Um solche Bäume sicher zu Sägen wurde vom Landkreis eine Simulationsanlage gebaut. Mit dieser lassen sich Bäume unter Spannung setzen, um sie dann so zu sägen, dass eine gefahrlose Entspannung möglich ist. Ausbilder Matthias Gerlach, der als gelernter Forstwirt und Förster mit solch einer Materie sehr vertraut ist, zeigte wie man eine Kettensäge bedient und wie die Schnitte angebracht werden, damit weder die Säge noch der Baum zu einer Gefahr für den sägenden werden kann. Vor der Praxis kam die Theorie, in der aufgeklärt wurde mit welchen Gefahren zu rechnen ist, was ein Sturm zur Folge haben kann und wie die Schnitte auszusehen haben. Darauf hingewiesen wurde aber auch, dass nur ausgebildete Personen solche Arbeiten ausführen dürfen und dass ein normaler Kettensägenführerschein dafür nicht ausreicht. In der Simulation wurde ein Baum mit 25 cm Durchmesser eingespannt und mit einer hydraulischen Hebeanlage unter Spannung gebracht. Matthias Gerlach führte vor, wie die vier Schnitte angebracht werden. Mit einem kleinen Finalschnitt entspannte sich der Stamm mit einem Knall. Der Simulator konnte einen horizontal sowie eine vertikal unter Spannung stehenden Stamm simulieren. Der Ausbilder wies sehr deutlich darauf hin, dass jeder Baum der unter Spannung steht eine Gefahr darstellt und man deswegen auch immer mit viel Respekt und Konzentration zur Tat schreiten sollte.
Ausbildungsdienst: Sägen unter Spannung
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